Der Wirkstoff Atropin kann in einer sehr niedrigen Konzentration die Entwicklung der zunehmenden Kurzsichtigkeit (Myopie) wesentlich bremsen.

 

Studien zeigen, dass in 5 Jahren die Zunahme durchschnittlich um die Hälfte verringert wird: z.B. statt -5 Dioptrien Zuwachs nur -2,5 Dioptrien Zuwachs.

 

Bisher wurden systematische Studien mit Kindern durchgeführt, die im Schulalter waren - untersuchtes Alter 6-15 Jahre. Daher sind derzeit keine sicheren Aussagen für Kurzsichtige über 15 Jahre möglich.

 

Besonders empfehlenswert ist die Behandlung von Schulkindern, in deren Familie Kurzsichtigkeit gehäuft auftritt.

 

 

Weniger Kurzsichtigkeit bedeutet mehr Lebensqualität und gesündere Augen:

• eine leichte Brille ist weniger einschränkend als eine starke

• das Risiko von Augenerkrankungen steigt mit dem Ausmaß der Kurzsichtigkeit, z.B. Netzhautablösung, Glaukom oder Makulaschaden
  

 

 

 

Zum ersten Mal steht kurzsichtigen Kindern eine erprobte medikamentöse Behandlung zur Verfügung.

Danach haben uns Eltern seit Jahren gefragt. Nun steht eine unbelastende, einfach anzuwendende und erfolgreiche Therapie zur Verfügung.

Aufgrund der jahrelangen guten Behandlungserfahrung empfehlen wir diese ursächliche Therapie, die die Ursache der zunehmenden Kurzsichtigkeit bekämpft: die Zunahme der Augapfellänge.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie wird behandelt?

Der Wirkstoff wird sehr niedrig dosiert (z.B. 0,01%) als Augentropfen eingesetzt, so dass die Pupillenweite und Naheinstellungsreaktion wenig beeinflusst wird.

 

Die Gabe erfolgt vor dem Schlafengehen in den unteren Bindehautsack. Durch den für die Tropfenstabilität erforderlichen Säuregehalt können die Augen etwas brennen. Selten wurden allergische Reaktionen beobachtet.

 

Ergänzend oder anstelle von Tropfen können spezielle Kontaktlinsen oder Brillen eingesetzt werden, um die Kurzsichtigkeitszunahme zu bremsen. Tropfen haben sich jedoch bislang als am wirksamsten erwiesen.

 

 

 

 

Die augenärztliche Beratung und Therapiekontrolle ist wichtig

Bitte besprechen Sie in Ruhe mit Ihrem Augenarzt, ob bei Ihrem Kind die Atropin-Tropfen-Anwendung sinnvoll ist.

 

Der Behandlungserfolg kann am besten durch regelmäßige Tropfenuntersuchungen mit Cyclopentolat Augentropfen überprüft werden. Wir empfehlen diese Untersuchung einmal jährlich bei Brillenkindern, um das Wachstum der Augen sicher zu überwachen.

 

 

 

 

 

 

 

Organisatorische Hinweise

 

 

Bitte beachten Sie die Vorgaben, die für Atropin Augen-Tropfen bezüglich der Lagerungstemperatur (kühl oder Raumtemperatur) und Haltbarkeit (ungeöffnet ca. 6 Monate) nach Anbruch (ca. 6 Wochen) zu beachten sind.

 

Weil für die Behandlung der Kurzsichtigkeit kein  Handels-Präparat verfügbar und zugelassen ist, handelt es sich um eine "off label" Behandlung mit Rezeptur. Dafür ist die schriftliche Aufklärung und Einwilligung sowie die Kostenübernahme der Sorgeberechtigten erforderlich.

 

Laden Sie hier die Patienteninformation zum Ausdrucken herunter.

 

Bitte vereinbaren Sie einen Termin zur Beratung: Tel. 0212 / 205 243